Suchmaschinenoptimierung (SEO) besteht im Grunde aus recht simplen Arbeitsschritten. Besonders als Anfänger sollten Sie sich jedoch vor ein paar häufigen Fallstricken schützen. Wir sagen Ihnen, wie Sie ärgerlichen Fehlern vorbeugen und wertvolle Zeit sparen.

SEO-Fehler Nr. 1

Inhalte von schlechter Qualität

Suchmaschinen möchten, dass Internetnutzer Antworten auf ihre Fragen finden, und zwar auf vertrauenswürdigen und professionellen Websites. Konkret heißt das, dass Google und Co. guten Content von Ihnen verlangen, also Texte und Multimediainhalte, die Ihre Expertise unter Beweis stellen und die vor allem für Ihre Kunden nützlich sind. Investieren Sie deswegen genug Zeit, Hirnschmalz (und/oder Geld) in nützliche und einzigartige Inhalte.

Ein absolutes No-Go ist natürlich geklauter Content. Genau wie Sie keine Doktorarbeiten plagiieren dürfen (auch wenn manche Politiker da mit schlechtem Vorbild vorangehen), sollten Sie auch im Netz ausschließlich Ihre eigenen Inhalte veröffentlichen. Schon allein wegen der möglichen rechtlichen Konsequenzen (Sie wissen schon, Urheberrecht und so…)

Wenn Sie ein Blog betreiben, können unsere Blog-Tipps bei der Ideenfindung helfen.

SEO-Fehler Nr. 2

Externer Linkaufbau mit Spamverdacht

Was Google gar nicht mag, ist Spam. Dazu zählen insbesondere gekaufte Backlinks und Links von Webseiten mit schlechtem Ruf („bad neighborhoods“), wie z.B. Linknetzwerken oder Linkfarmen.

Was Google hingegen mag, sind organische, natürlich aufgebaute Links, für die nicht bezahlt wurde. Dadurch können Sie Google von Ihrer Echtheit und Glaubwürdigkeit überzeugen und laufen nicht Gefahr, aufgrund von Spam-Verdacht abgestraft zu werden.

Daher gilt: bauen Sie Verlinkungen auf Ihre Seite langsam und stetig auf. Backlinks von anderen Seiten sollten Sie nicht alle an einem Tag, sondern in einem kontinuierlichen und nachhaltigen Prozess dazugewinnen. Am besten setzen Sie auch hier auf die Produktion guter Inhalte, die Backlinks kommen dann mit der Zeit ganz von alleine.

SEO-Fehler Nr. 3

Langsamer Seitenaufbau

Lange Ladezeiten können ein Hindernis für Ihre potenziellen Kunden sein und zu Absprüngen führen – oft sogar noch bevor Ihre Seite vollständig geladen wurde. Die Qualität der Nutzererfahrung ist für Google ein Ranking-Faktor, weswegen Sie mit einer schnellen Seite auch in den Suchergebnissen die Nase vorn haben.

Vermeiden können Sie Wartezeiten, indem Sie große Dateien (z.B. Bilder über 2MB) verkleinern und die Zahl der eingebundenen CSS- und JavaScript-Dateien reduzieren. Liegt der Grund für eine zu lange Ladezeit auch am Webserver, bietet sich ein Upgrade des Hostingpaketes oder ein Providerwechsel an.

Mit PageSpeed Insights von Google können Sie Ihre Ladezeit überprüfen, um sich auch in Zukunft ein zufriedenes Internet-Publikum zu sichern.

SEO-Fehler Nr. 4

Hohe Kosten durch späte SEO-Überarbeitung

Eine Fehlannahme vieler Unternehmer ist, dass die SEO-Überarbeitung einer Website erst am Schluss notwendig sei.

Damit sie bestmöglich funktioniert, sollten Sie die Suchmaschinenoptimierung aber schon bei der Konzeption berücksichtigen. Immerhin gehören ja auch Text und Informationsarchitektur zu einer nachhaltigen SEO-Strategie. Eine spätere Überarbeitung kann deutlich kosten- und zeitintensiver werden.

SEO-Fehler Nr. 5

Keyword stuffing: „seo-keyword 1, blabla, nocheinkeyword“

Zwar ist es aus SEO-Sicht wichtig, die richtigen Schlüsselworte zu verwenden, mit deren Häufigkeit sollte man es allerdings nicht übertreiben. Für Google ist die Keyword-Dichte schon lange nicht mehr der wichtigste Rankingfaktor. Auch riskiert man leicht, seine Besucher zu vergraulen, wenn man es hier übertreibt. Matt Cutts fasst das Thema Keyworddichte gut zusammen:

Viel wichtiger ist, dass Sie eine gewisse sprachliche Vielfalt einfließen lassen (siehe Textoptimierung mit WDF*IDF) und die passenden Worte an den richtigen Stellen verwenden. Google wertet Keywords an verschiedenen Stellen einer Website unterschiedlich stark. Achten Sie zum Beispiel besonders auf den Title-Tag, Linktexte und natürlich Ihre Überschriften (passend zum Thema: 7 Tipps für die perfekte Überschrift).

SEO-Fehler Nr. 6

Kryptische und fehlerhafte URLs

Nichts schmerzt das lesende Auge mehr, als eine URL, die nur aus Zahlen und Nummern besteht. Adressauswüchse à la …blog/article.php?art=986&sr=84629_&%7352NU? siehen nicht nur unprofessionell aus, sondern enthalten weder Keywords noch helfen sie Besuchern bei der Orientierung.

Und was das Auge schmerzt, schmerzt in der Regel auch die Suchmaschinen… Geben Sie Ihren URLs also schöne und lesbare Namen!

Wenn Sie Links setzen, sollten Sie ein Auge darauf haben, dass diese dauerhaft dorthin führen, wo Sie Ihre Besucher hinleiten möchten. „Broken links“ und 404-Fehlerseiten sind unangenehme Sackgassen, die sich vermeiden lassen. Zur Suche nach broken links können wir z.B. das bekannte Tool Xenu’s Link Sleuth empfehlen.

SEO-Fehler Nr. 7

Doppelte Title-Tags

Der Title einer Seite ist von besonderer Wichtigkeit. Der soganennte Title-Tag enthält den Text, auf den User in Google klicken und den Sie als Titel des Browserfensters sehen können. Er sollte einzigartig sein und perfekt zur jeweiligen Unterseite passen.

Beginnen Sie Ihre Title-Tags nicht mit dem Namen der Seite oder des jeweiligen Unternehmens! Sonst erscheint bei langen Namen in den Suchergebnissen ein weitgehend unverständlicher, gekürzter Linktext (z.B. „ABC-UnternehmensGmbH – Test: Ist Ihre …„), da Suchmaschinen nur ca. 65 Zeichen des Titles anzeigen. Den eigenen Firmennamen brauchen Sie sowieso nicht prominent nach vorne stellen, weil Sie dafür meist schon perfekt gefunden werden (außer Sie haben einen sehr verbreiteten Namen).

Die Effekte, die ein guter Title-Tag erzielt:

  • der Linktext gibt dem Endnutzer Orientierung – er weiß, zu welchem Ziel der Link führen wird
  • Suchmaschinen können besser einordnen, worum es auf der entsprechenden Seite geht – was sich wiederum positiv auf das Suchmaschinen-Ranking Ihrer Webseite zu diesen Themen auswirkt

SEO-Fehler Nr. 8

Flash und Plugin-Inhalte

Suchmaschinen arbeiten mit Texten. Einige Inhalte sind für die Crawler von Google & Co. jedoch nur schwer zu entziffern. Dazu zählen neben in Grafiken eingebetteten Texten auch viele Flash- und Plugin-Inhalte. Achten Sie daher darauf, dass Sie keine wertvolle Keyword-Plätze verlieren und bleiben Sie möglichst beim guten „alten“ HTML.

Die Verwendung von Flash ist unter anderem deswegen, aber auch wegen der stärkeren Nutzung von Smartphones (Ist Ihre Webseite schon für Handys optimiert?) und wegen häufiger Sicherheitslücken übrigens bereits stark zurückgegangen.

SEO-Fehler Nr. 9

Auf ersten Optimierungserfolgen ausruhen

Nein, die Lorbeeren sind nicht zum Darauf-Ausruhen gedacht. Erste Top-Positionen sind kein Grund nachzulassen, denn die Konkurrenz schläft nicht. Wichtig ist, dass Sie Ihre Website regelmäßig für Suchmaschinen optimieren und im Blick behalten, was die neuesten Entwicklungen und Google-Updates sind.

Google und Co. lassen ihre Kunden regelmäßig wissen, in welche Richtung sich ihre Ranking-Algorithmen ändern – diesen Entwicklungen sollten Sie sich anpassen. Hilfe finden Sie z.B. in den Google Webmaster Ressourcen und in einschlägigen Fachzeitschriften und Foren.

Ein Beispiel des letzten Jahres: Seit April 2015 zählt Google die Mobilfreundlichkeit von Websites zu seinen Ranking-Faktoren. Mobiloptimierte Webseiten werden seitdem bei Suchanfragen über das Smartphone bevorzugt.

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