Wer bezahlte Marketingkampagnen durchführt, benötigt spezielle Funktionen, um herauszufinden, welche Werbemaßnahmen auch wirklich den gewünschten Erfolg bringen. Hier hilft das Kampagnentracking der Webanalyse-Software PIWIK weiter.

Als führende Open-Source-Lösung für Webanalytics ist PIWIK den Kinderschuhen lange entwachsen. Zwar reicht der Funktionsumfang nicht ganz an den Marktführer Google Analytics heran, die übersichtliche Benutzeroberfläche und bessere Konformität mit deutschen Datenschutzbestimmungen überzeugen aber viele Website-Betreiber von einem Wechsel.

Was bringt Kampagnentracking?

Richtig eingerichtetes Kampagnentracking beantwortet entscheidende Fragen bei der Durchführung jeder Marketingkampagne:

  • Woher genau kommen Besucher auf meine Webseite?
  • Welche Werbeanzeige führt zu den meisten Pageviews?
  • Welcher Link in meinem Newsletter führte zu den meisten Verkäufen?

Mit den Standardeinstellungen einer Web-Analyse-Software können meist nicht alle Besucherquellen eindeutig identifiziert werden.

So erkennt PIWIK nicht automatisch, ob ein Besucher über eine Marketingkampagne, zum Beispiel einen Newsletter oder eine Facebook-Werbeanzeige, auf Ihre Webseite gekommen ist. Seitenaufrufe aus Newslettern werden mit anderen direkten Zugriffen in einen Topf geworfen und auch viele Anzeigenklicks können erst mittels Kampagnentracking von organischen Zugriffen oder Verweisen unterschieden werden.

Wenn Sie Geld in Online-Werbung investieren – egal ob es sich um Kampagnen in den sozialen Medien, um bezahlte Suchwortanzeigen über AdWords oder Ihren Kundennewsletter handelt – sollten Sie Kampagnentracking verwenden. In Kombination mit Conversion-Zielen oder eCommerce-Tracking erfahren sie dadurch genau, welche Aktion am effizientesten zu Ihrem Return on Investment (ROI) beiträgt.

Kampagnentracking einrichten mit PIWIK

Um Linkaufrufe mittels Kampagnentracking nachverfolgen zu können, verwendet PIWIK zwei einfache URL-Parameter. Das Einrichten das Trackings ist entsprechend simpel. Möchten wir beispielsweise aufzeichnen, wie oft Links in einem Newsletter angeklickt werden, ergänzen wir die betreffenden URLs mit dem Kampagnen-Namen (in unserem Beispiel “Newsletter-Herbst”):

Aus http://meineseite.de/angebot.htm wird dann z.B. http://example.org/angebot.htm?pk_campaign=Newsletter-Herbst

Dadurch wird bei jedem URL-Aufruf der Parameter pk_campaign gemeinsam mit den restlichen Daten des Pageviews von PIWIK abgespeichert. In der Analyse-Ansicht finden wir die aufgezeichneten Daten anschließend unter „Verweise > Kampagnen“ wieder.

Wenn wir zusätzlich unterscheiden möchten, welchen von mehreren Links eine Besucher angeklickt hat, setzen wir den zweiten verfügbaren Parameter pk_kwd ein. In unserem Newsletter-Beispiel kann es z.B. vorkommen, dass die Landingpage http://example.org/angebot.htm zwei mal verlinkt wird, aber mit jeweils unterschiedlichem Linktext. Möchten wir nun herausfinden, welcher der beiden Links besser funktioniert, formatieren wir die URLs folgendermaßen:

  1. Linktext „Lesen Sie mehr“: http://example.org/angebot.htm?pk_campaign=Newsletter-Herbst?pk_kwd=LesenSieMehr
  2. Linktext „Zum Angebot“: http://example.org/angebot.htm?pk_campaign=Newsletter-Herbst?pk_kwd=ZumAngebot

Um den Einsatz des Kampagnentrackings möglichst einfach zu machen, bietet PIWIK ein eigenes URL Builder Tool an. Hier genügt es, die URL und die gewünschten Parameter im Formular anzugeben, um eine funktionierende Tracking-URL zu erhalten.

Darf’s etwas mehr sein?
PIWIK-Kampagnentracking mit fünf Parametern

Positiver Nebeneffekt: Mit AdvancedCampaignReporting können auch Google-Analytics-Parameter verlustfrei übernommen werden, wie sie zum Beispiel von AdWords verwendet werden. URLs, die für das Kampagnentracking von Google Analytics getaggt wurden, erkennt PIWIK zwar schon in der Standardkonfiguration automatisch, durch die Beschränkung auf nur zwei Parameter kommt es abers zu einer deutlich gröberen Auflösung der Trackinginformationen als im Google-Produkt, das bereits von Haus aus mit bis zu fünf Parametern arbeitet. Eine Installation lohnt sich also allemal.Wenn Sie mehr als zwei Kampagnenparameter aufzeichnen möchten, lässt sich PIWIK über das Plugin AdvancedCampaignReporting erweitern. Mit einer neuen Auswertungsoberfläche sorgt die Erweiterung außerdem für mehr Übersicht bei der Analyse der Kampagnenergebnisse.