Das Thema Linkaufbau ist ein Dauerbrenner in der OffPage-Suchmaschinenoptimierung (SEO). Trotzdem brodelt die Internet-Gerüchteküche über von Mythen, die sich um Links und Linkaufbau drehen. Sind mehr Links wirklich besser? Wir wollen Klarheit schaffen und erklären Ihnen, was es zu beachten gilt.

Definition Link Building

bezeichnet den Prozess, Links von anderen Webseiten auf die eigene Webseite zu bekommen. Mittels Hyperlinks (kurz: Links) können User zwischen verschiedenen Seiten im Netz navigieren.

Suchmaschinen wie Google nutzen Links, um das Internet zu durchforsten: Einerseits durchsuchen sie die Links zwischen den einzelnen Seiten Ihrer Webseite, und andererseits die Links zwischen Ihrer Webseite und dem gesamten WWW. Suchmaschinen können auf diese Weise neue Webseiten entdecken und festlegen, wie gut eine Webseite in ihrem Ranking abschneidet.

Qualität vor Quantität

Was in der analogen Welt die Empfehlung ist, sind im digitalen Universum die Links.

Auch im Netz spielt es ein wichtige Rolle, von wem diese Empfehlungen kommen. Neben der Quantität, also wie viele Webseiten auf Ihre Homepage verweisen, hat in den letzten Jahren nämlich die Bedeutung der Qualität der Verweise stark zugenommen.

Suchmaschinen wie Google haben es sich zur Aufgabe gemacht, „gute“ Links zu erkennen und nur diese in die Berechnung Ihrer Webseiten-Rankings einzubeziehen.

Was macht einen „guten“ Link aus?

Ein guter Link muss verschiedene Kriterien erfüllen:

  1. Google hat mit PageRank ein Modell entwickelt, das die Anzahl der Links auf einer Seite misst und berechnet, welche Seiten wiederum auf diese Seiten verlinken. Hat eine Seite viele Links, ist ihr PageRank hoch – die Seite rankt dann besser.
  2.  Damit Links von Google aber überhaupt zur Rankingberechnung verwendet werden, muss es sich um kontextuelle, redaktionelle Links handeln.

Kontextuelle Links verbinden Textpassagen miteinander, die in Zusammenhang stehen und sich gegenseitig ergänzen.

Hier ein Beispiel:

Sie betreiben eine Webseite rund um das Thema Kochen und beschreiben auf Seite A Ihr Lieblingsrezept:

Karottensuppe:

Die Karottensuppe eignet sich hervorragend für die kalte Jahreszeit, weil sie von innen wärmt und die Farbe der Karotten sofort für gute Laune sorgt.

Verlinken Sie nun das Wort „Karotte“ mit dem Wikipedia-Eintrag zu Karotte, also Seite B:

Die Karotte (Daucus carota subsp. sativus), auch bezeichnet als Möhre, Mohrrübe, Gelbrübe, Gelbe Rübe, Rüebli, Riebli oder Wurzel ist eine Gemüsepflanze aus der Familie der Doldenblütler (Apiaceae). Sie ist die nur in Kultur bekannte Form der Möhre (Daucus carota). Genutzt wird fast ausschließlich die Rübe.

(Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Karotte)

handelt es sich um einen kontextuellen Link, weil Seite A durch den Link zu Seite B um den Inhalt von Seite B ergänzt wird. Den Link auf Seite B bezeichnet man auch als externen Link.

Redaktionell ist ein Link dann, wenn er

  • in einem informativen Text steht
  • und auf einen informativen Inhalt verweist.

Wichtig für Google ist, dass es sich um keine Links handelt, die zu einem Online-Shop verweisen und zum Kauf anregen. Wäre das der Fall, würde es sich um einen transaktionellen Link handeln. Diese Link-Typen verwendet Google für das Page-Ranking nicht.

Das 3. Kriterium für Google sind die Klicks auf einen Link. User folgen bestimmten Links wahrscheinlicher als anderen. Beispielsweise werden Links, die zum Impressum oder den AGBs führen, eher seltener geklickt.

Auch die Position der Links spielt eine Rolle:

Am höchsten werden Links bewertet, die innerhalb des Fließtexts gesetzt werden, danach folgen die Links, die sich in den Sidebars links und rechts befinden. Den Links im Footer wird am wenigsten Beachtung geschenkt.

Google ist in der Lage, solche Klick-Wahrscheinlichkeiten zu berechnen und lässt diese Berechnungen in sein Ranking einfließen.

Googles Regeln

Weil es früher zum Alltag gehörte, den Rankingfaktor einer Webseite bewusst zu manipulieren, haben Suchmaschinen wie Google bestimmte Regeln im Spiel um das beste Ranking eingeführt, um Link-Spam flach zu halten.

Linktausch gehört ebenso wie Linkkauf laut Google-Richtlinien zu diesen Manipulationen. Tut man es dennoch, kann es zu Ranking-Abwertungen der Webseite kommen.
Auf der Liste der offiziellen Google Qualitätsrichtlinien stehen beispielsweise:

  •  Anzeigen, Banner, Sponsored Posts und Advertorials: Werbung an sich ist vollkommen ok, sie muss nur als solche gekennzeichnet werden.
  • Linktausch im großen Stil: Linktausch wird von Google als Gegenleistung angesehen, weshalb Links, die so entstanden sind, geringer gewertet werden.
  • in Kommentaren und Foren untergebrachte Links: Links, die organisch in Foren und als Kommentare gepostet werden, sind nicht problematisch. Google wird nur dann darauf aufmerksam, wenn die Links en masse gepostet werden.
  • versteckte Links: Google erkennt “versteckte” Links als solche. In den meisten Fällen werden einzelne Zeichen als Link genutzt, beispielsweise ein Punkt. Der User merkt diese Art der versteckten Links oft nicht, die Suchmaschinen allerdings schon.

Links, die nicht in das Page-Ranking einfließen sollen, kann man mit dem NoFollow-Attribut versehen:

Auf diese Weise wird Google darum gebeten, diesen Link nicht in das Ranking der Zielseite miteinzubeziehen.

Externe Links und das Google-Ranking

Wie im obigen Beispiel beschrieben, ist ein externer Link ein Link, der auf eine andere Domain führt. Das Gleiche gilt für Links, die auf die eigene Webseite führen: Kommen diese Links von einer anderen Domain, bezeichnet man sie ebenso als externe Links.

In einer Studie aus dem Jahr 2015 haben die Kollegen von moz einen starken Zusammenhang zwischen externen Links und dem Google-Ranking beobachtet:

Linkbuilding Studie moz

Zusammenhang zwischen Google Rankings und Links. Quelle: moz

In ihrer Studie untersuchten sie die 50 besten Suchergebnisse für beinahe 15.000 Keywords. Diese Menge lässt nicht nur Rückschlüsse darauf ziehen, welche Faktoren mit einem größeren Suchranking zusammenhängen, sondern auch, wie oft diese Faktoren vorkommen.

99,2% aller Webseiten hatten zumindest einen externen Link.

In anderen Worten lässt es sich also sagen: Sucht man eine Webseite, die ohne externe Links im Ranking gut abschneidet, kann man lange suchen.

Eine Korrelation von 0.30 mag zwar gering erscheinen, sie ist aber eine der höchsten, die aus der Studie hervorgingen. Das lässt sich auch dadurch erklären, dass Google seinen Algorithmus extra so designet hat, dass kein Faktor, der das Ranking beeinflusst, einen anderen Faktor dominiert.

Linkaufbau-Tipps: Was Sie tun können

Eine Hand wäscht die andere: Wenn Sie selbst häufiger verlinken, erhöhen Sie auch die Wahrscheinlichkeit, mit Ihrer Webseite verlinkt zu werden. Die gesetzten Links sollten inhaltlich allerdings zusammenpassen.

Nur mit der Ruhe: Linkaufbau ist ein kontinuierlicher Prozess, der nicht in ein paar Tagen abgehakt werden kann. Bleiben Sie dran und bemühen Sie sich regelmäßig um neue Verlinkungen, Geduld und Regelmäßigkeit zahlen sich aus.

Quality first: Weniger ist in diesem Fall mehr! Besser Sie haben einzelne gute Links, die auf Ihre Webseite führen, als viele minderwertige Links, die unter Umständen Ihr Page-Ranking verschlechtern.

Link Building vs. Link Earning: Bevor Sie überhaupt zum Linkaufbau übergehen können, sollten Sie Inhalt auf Ihrer Webseite veröffentlichen, der es auch Wert ist, verlinkt zu werden. Wenn User den Inhalt auf der Webseite nützlich finden, teilen sie den Inhalt automatisch lieber und der Link Building-Prozess wird zum Kinderspiel. ;-)

FAZIT:

Gut Ding braucht Weile, das gilt auch für gut gemachtes Linkbuilding, denn: Wertvolle Links erhöhen das Ranking Ihrer Webseite und somit Ihre Sichtbarkeit in den Suchmaschinen.

Betrachten Sie Ihre Webseite mit den Augen Ihrer Besucher. Wenn ein Link dem User nützt, wird er auch von der Suchmaschine als gut angesehen.

Quellen und Links zum Weiterlesen:

http://www.suchradar.de/magazin/nachhaltig-starke-verlinkungen-aufbauen

https://moz.com/beginners-guide-to-link-building

https://moz.com/blog/backlinks-google-study
https://www.internetwarriors.de/blog/linkbuilding/

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