Storytelling ist ein interessantes und vielfältiges Element im Marketing. Für Unternehmen mit kleinem Budget haben wir in diesem Beitrag Tipps zusammengestellt, wie Sie ohne viel Aufwand viel erzählen können und mit Storytelling auf Ihren Social-Media-Kanälen punkten.

Storytelling (dt. „Geschichtenerzählen“) kann in Bezug auf Unternehmen und Marketing folgende Fragen beantworten: “Wie kann ich mich meinen Kunden gegenüber sympathisch und authentisch präsentieren? Wie werden sie auf mich aufmerksam? Wie bleibe ich meiner Zielgruppe in Erinnerung?”

Als Einstieg ins Thema ein paar Beispiele der „Großen“, die mit ihren Werbespots ganz bestimmt in den Köpfen ihrer Kundschaft hängen bleiben.

Nutella und die Familie am Morgen – „Das kenn ich auch!“

Coca Cola und die Feelgood-Hymne – „Das will ich auch!“

Hugo Boss und die Shanghai Affairs – „Das ist fast so spannend wie der Tatort!“

Die Storytelling-Wirkung

Was haben diese drei Werbespots gemeinsam? Sie sind geschickt umgesetztes Storytelling und viel interessanter anzusehen als zum Beispiel ein Clip, der einfach nur 20% Neukundenrabatt anbietet. Storytelling verleiht einem auf den ersten Blick banalen Gegenstand Sinn und Bedeutung. Es weckt Emotionen und stellt eine persönliche Bindung zwischen Konsument und Produkt her. Würden Sie nicht auch gerne so glücklich im Sonnenuntergang herumspringen, wie die junge Frau in der Coca-Cola Werbung?

Geschichtenerzählen damals vs. heute

In vorgeschichtlicher Zeit, als die Schrift noch nicht weit verbreitet war und Höhlenmalerei noch nicht durch Pinterest ersetzt werden konnte, galt Geschichtenerzählen als wichtigstes Mittel zur Wissensvermittlung. Über die mündliche Überlieferung hat man seinen Kindern und Enkeln Werte wie Ehrlichkeit und Gerechtigkeit mitgegeben. Ein bekanntes Beispiel für diese Tradition sind die Kindermärchen, die von den Brüdern Grimm Anfang des 19. Jahrhunderts verschriftlicht wurden.

Geschichten werden gut erinnert, transportieren Gefühle und werden gerne weitergegeben und mit anderen geteilt. Heutzutage heißt Teilen „Sharen”“und Geschichtenerzählen wird im Marketing „Storytelling“ genannt, doch sonst hat sich der große Einfluss des Geschichtenerzählens gehalten.

Wie kann man Storytelling für kleine Unternehmen einsetzen?

Vermutlich sind Sie nicht die Online-Marketing-Chefin von Coca Cola und Ihre Firma ist auch etwas kleiner? Für kleinere Unternehmen haben sich mitunter folgende Storytelling-Maßnahmen bewährt:

  • Erzählen Sie die Geschichte Ihres Unternehmens in Storytelling-Form – eine genauere Hilfestellung finden Sie in unserem Artikel Storytelling im Online Marketing: Unternehmensgechichte(n) kreativ erzählen
  • Überlegen Sie, was Ihre Kunden interessiert, wofür sie sich engagieren und steigen Sie auf gleicher Ebene dazu ein (BIPA zeigt sich zum Beispiel gerade von seiner jungen, aktiven Seite: genau wie die Zielgruppe! – mehr dazu weiter unten)
  • Gibt es etwas, das Ihnen persönlich am Herzen liegt und das Sie Ihrer Community mitteilen möchten? Schreiben Sie einen persönlichen Blogpost darüber (z.B. „Wieso ich auch zuhause ausschließlich Bio-Produkte verwende“)

Seien Sie ehrlich und authentisch – Ihre Kunden lernen Sie gerne auch von Ihrer privaten Seite kennen!

Storytelling für kleine Budgets

Große, aufwändige Storytelling-Inhalte, wie von Nutella oder Hugo Boss sind natürlich besonders erfolgversprechend und oft sehr reichweitenstark. Für die meisten Kleinunternehmer ist die Produktion eines umfangreichen YouTube-Videos dagegen schon mit relativ viel Aufwand verbunden. Gerade in den sozialen Medien muss man aber nicht unbedingt auf besonders lange Videoinhalte setzen.

Schon mit der App von Vine können sie beispielsweise ganz einfach Kurzvideos drehen. Die kostenlose Video-Sharing Plattform hat sich auf 6-Sekunden-Videos spezialisiert. Diese kann man sowohl direkt auf Vine posten, als auch auf Facebook und anderen Social-Media-Kanälen teilen. Und mit etwas Kreativität lässt sich in so kurzer Zeit bereits richtig viel erzählen!

Die beliebten Oreo-Kekse zeigen, wie man auf Vine erfolgreich auftritt

Wie man durch Storytelling die Zielgruppe erreicht

Fotos können ebenfalls Geschichten erzählen. Denken Sie nur an die neuesten BIPA-Plakate: eine junge, attraktive Frau blickt direkt in die Kamera – darunter der Satz “Ich hab was vor.”

Copyright: BIPA – Quelle: http://medianet.at/article/bipa-hat-was-vor-7690.html

Als Kunde fragt man sich: „Was hat sie wohl vor?“ und „Wird sie wirklich ihr eigener Trend sein?“ BIPA macht uns also neugierig auf die Geschichte einer jungen Frau, und holt so die eigene Zielgruppe auf Augenhöhe ab. Für das Plakat wurde übrigens auch kein weltberühmtes Supermodel fotografiert, sondern eines, das wie ein normales Mädchen von nebenan wirkt. Die Drogeriekette hat mit ihrer „Ich hab was vor“ Kampagne eine wirkungsvolle Marketingstrategie umgesetzt, indem sie Authentizität und Storytelling gekonnt verbindet.

Geschichten in ganz klein: Scotty, Meme me up!

Wem ein Fotoshooting à la BIPA zu teuer ist und wenn ein bisschen Spaß erlaubt ist, kann auch mal zum Meme-Generator gegriffen werden. Als rudimentäres Storytelling-Mittel eignen sich hier zum Beispiel Memes wie „What people think I do / what I really do. Memes sind wahre Sharing-Goldgruben! Man kann sie sich auf Facebook an die Pinnwand posten, auf Twitter teilen oder gar ausdrucken und an die graue Bürowand hängen. Mit etwas Glück gelingt Ihnen vielleicht sogar ein kleiner viraler Hit auf Ihren Social-Media-Kanälen.

Quelle: https://www.pinterest.com/pin/417075615462188415/

Ein Meme zu erstellen dauert nicht lange: Sie suchen sich eine Vorlage aus, schreiben einen knackigen Spruch hinein, speichern das Bild, und schon können Sie es auf Facebook, Twitter und Co. teilen. Wichtig ist vor allem, dass die Idee stimmt und zur Zielgruppe passt.

Businessziele mit Storytelling erreichen

In diesem Artikel haben wir ein paar Anregungen gegeben, wie Sie mit nur wenig Aufwand Storytelling im ganz kleinen Rahmen betreiben können. In den vielen Fällen reichen schon erste, kleine Maßnahmen aus, um ein Gefühl für die Sache zu bekommen und wichtige Business-Ziele zu unterstützen:

  • bei der Zielgruppe präsent zu sein und zu bleiben
  • authentisch und sympathisch aufzutreten
  • die eigenen Inhalte zu nutzen und ansprechend zu präsentieren.

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